Neuer Gasmotor für die Kläranlage

In der Kläranlage Waldkraiburg wurden die alten drei Gasmotoren durch einen neuen modernen Gasmotor ersetzt. Der effiziente Umgang mit Ressourcen und Energie ist bei den Stadtwerken Waldkraiburg ein wichtiges Thema. Dies wurde auch bei der Ausschreibung für das neue Aggregat berücksichtigt.
In der Kläranlage gibt es zwei Faultürme mit einem Fassungsvolumen von je 1.400 m³. Diese beinhalten allen Schlamm, der nach mehreren Reinigungsprozessen des Abwassers übrigbleibt. Die Behälter sind ein wesentlicher Bestandteil der Abwasserreinigung. Was im Faulturm passiert, ist eigentlich unsichtbar. Bei der Ausfaulung des Schlamms durch Mikroorganismen entstehen Faulgase wie Methan, das wegen seines starken Treibhauspotentials aufgefangen wird. Das aufgefangene Gas wird durch den Gasmotor in Wärme und Strom umgewandelt. Beides wird zur eigenen Versorgung der Kläranlage genutzt. So kann rund ¼ des gesamten Strombedarfes der Kläranlage selbst produziert werden. Bis jetzt waren in der Kläranlage drei Gasmotoren aus dem 1988 im Einsatz. Die Motoren wurden immer wieder instandgesetzt, die Steuerung ist allerdings weitestgehend unverändert und somit altersbedingt störanfällig.
Nach einer Bedarfsstudie haben sich die Stadtwerke Waldkraiburg GmbH aus wirtschaftlicher Sicht entschlossen, einen Gasmotor mit ca. 150 kW elektrischer Leistung zu installieren. Moderne Gasmotoren benötigen weniger Gas als die alten Motoren, erzeugen mehr Strom bei weniger Wärme und sind besser regelbar und somit an den Gasanfall anpassbar. Außerdem ist der neue Gasmotor notstromfähig. Die Montage des neuen Motors mit den dazugehörigen Aggregaten, wie einer Notkühlung, oder einer Abgasanlage sind abgeschlossen, ebenso wie die Erstellung der neuen Steuerungstechnik mit der Anbindung an das Prozessleitsystem der Kläranlage.